Presse

Pressebericht über das Air Meeting 2023

Schlangen(WV). Modellbauer aus ganz Deutschland haben sich zum Air–Meeting am Bauerkamp in Schlangen getroffen und ihre Flugzeuge, Jets und Helikopter präsentiert. Geschwindigkeiten von bis zu 350 Stundenkilometern, Rundflüge, Kunststücke und gewagte Manöver ließen die Zeit dabei wie im Flug vergehen. Allerdings stand die Veranstaltung am vergangenen Wochenende anfangs auf der Kippe. Die Organisatoren hatten angesichts der Wettervorhersagen eine Absage in Erwägung gezogen. „Wir hatten das aufgrund einer üblen Prognose überlegt“, berichtet Tilo Winter, Vorsitzender des MFC Bergfalke Schlangen. „Doch wir hatten an beiden Tagen eine Menge Glück, und es ist sehr gut gelaufen. Alle 40 Piloten konnten ihre Modelle nahezu komplett im Trockenen präsentieren“, zieht er schließlich Bilanz.

Um die Flugreihenfolge festzulegen, mussten die Modellbauer auf einer Tafel ihre Namen eintragen. Dann konnte es mit der Show losgehen, und die Zuschauer genossen am Samstag und am Sonntag nahezu durchgehenden Flugbetrieb bis in die Abendstunden. 

Einer der Piloten war Christian Neumann aus Neubeckum bei Ahlen. Ihm gehörten die zwei Helikoptermodelle „Hughes 500“ und „Alouette III“, die jeweils mit einem Elektromotor angetrieben wurden, mit Beleuchtung ausgestattet waren und Turbinensound über einen Lautsprecher erzeugen konnten. „Das Besondere an ihnen ist, dass sie mit sechs Zellen ausgestattet sind, was bei Helikoptermodellen sehr selten ist“, erklärte der Pilot. Außerdem seien beide in extremer Leichtbauweise gefertigt, wodurch sie optimal für den sogenannten „Scale–Flug“ (Rundflug) geeignet seien. Die Helis haben dabei einen Rotordurchmesser von 1,69 Meter und 2,75 Meter. 

Am gesamten Flugtag herrschte eine lockere Stimmung. Die Modellbauer hatten neben der Präsentation ihrer Flieger auch Zeit, mit Gleichgesinnten ins Gespräch zu kommen. Die gute Laune übertrug sich auch auf den jungen Dominik, der sich zwischenzeitlich das Mikrofon des eigentlichen Kommentators Reinhold Wonnemann schnappte und selbst kommentierte. Bei den Flugshows wurde es besonders spektakulär, als Maschinen mit bis zu 350 Kilometer pro Stunde ihre Runden zogen. Das Modell „4/5“ war nur dafür konzipiert, mittels eines besonders starken Motors möglichst hohe Geschwindigkeiten zu erreichen. Gebaut wurde es von Hannes Deuble aus der Nähe von Stuttgart, der wegen einer Jugendfreizeit in Horn–Bad Meinberg seinen Weg nach Schlangen gefunden hatte. „Ich habe ein Jahr an dem Modell gebaut“, so Deuble, „es hat sechs Zellen, vier Volt, ungefähr fünf PS Leistung und eine Akkulaufzeit von einer Minute, dann ist er leer.“ Doch der kurze Flug reichte, um zu imponieren und die Zuschauer in Staunen zu versetzen.

Neben Helikoptern, Jets und Segelfliegern, die sich abwechselnd in den Himmel erhoben, gab es für alle Kinder immer mal wieder eine Besonderheit. Ein „Süßigkeitenbomber“ stieg in die Luft und warf über der Wiese Bonbons ab, die dann von den Kleinen begeistert eingesammelt wurden.

Ein weiterer Pilot war Stefan Eitdorf aus Aachen, der zum ersten Mal am Air–Meeting teilnahm. Der 38–Jährige betreibt das Hobby seit 31 Jahren und hatte ein Modell für Fortgeschrittene mit im Gepäck. Die „Extra NG“ ist in der wahren Welt ein Kunstflieger. Sein Modell hat eine Spannweite von 2,64 Metern und eine Länge von 2,59 Metern. Mit 13 Kilogramm Gewicht und einem 130 Kubik–Benzinmotor kann das Modell bei
Geschwindigkeiten von bis zu 160 Kilometern pro Stunde Tricks wie Loopings, Rollen, Turns und Überschläge präsentieren. Dieser klassische Kunstflug ist immer wieder eine Augenweide.

Insgesamt sprach Bergfalken–Vorsitzender Tilo Winter an beiden Tagen von einem vollen Erfolg, mit erfreulich trockenem Wetter und vielen Gästen. Das Fazit von Helikopterpilot Neumann: „Ich bin schon bei vielen großen Treffen gewesen und jetzt zum zweiten Mal in Schlangen, weil es hier genial ist. Hier kann man sehr gut fliegen. Weil die Veranstaltung nicht nur für Hubschrauber ist, ist stets eine Menge abwechslungsreicher Modelle vorhanden.“